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05.06.2012

Logistik an Feiertagen

Wir machen 40% unseres Geschäfts in Deutschland. An einem Feiertag sollen wir aber plötzlich Kunden in Frankreich oder England nicht mehr weiterhelfen?…

Wir machen 40% unseres Geschäfts in Deutschland. An einem Feiertag sollen wir aber plötzlich Kunden in Frankreich oder England nicht mehr weiterhelfen? Warum soll ein Kunde in Belgien einen Tag länger auf sein Paket warten? In der Regel weiß der Kunde gar nicht, dass unser Lager in Deutschland ist.

Noch schlimmer ist ein Feiertag, der nicht einmal in ganz Deutschland begangen wird, so wie dieser Donnerstag. Hessen hat geschlossen, und so natürlich auch die Paketdienste in Hessen. Sollen wir dann einen Kunden in Hannover, der am Freitag Ware braucht, der Konkurrenz überlassen? Damit ist jetzt Schluss.

Wenn wir einem Kunden in Luxemburg oder in Polen sagen: Jarltech liefert alles am selben Tag aus, dann müssen wir das auch machen. Ab sofort hat unser Lager an Feiertagen mit einer kleineren Mannschaft geöffnet und unsere Sprinter-Flotte (LKWs dürfen ja nicht fahren an Feiertagen!) liefert die Pakete einfach an Hubs der Paketdienste im Ausland. Nach Frankreich und Österreich fahren wir ohnehin schon täglich mit eigenen Fahrzeugen.

Unsere Technikabteilung hat an solchen Tagen schon immer eine Notbesetzung in den entsprechenden Sprachen der Länder, die nicht geschlossen haben, und unser Vertrieb ist ebenfalls in den geöffneten Gebieten im Einsatz. Das alles kostet jede Menge Geld, und es ist an der Zeit, die Feiertage zu vereinheitlichen. Warum gibt es nicht ein paar generelle Feiertage in Europa, auf die sich (fast) alle einigen können, wie zum Beispiel Weihnachten? Wenn dann die sechs anderen Feiertage abgeschafft würden und per Gesetz bekäme dafür jeder Angestellte sechs Urlaubstage mehr aufgeschlagen ... schon hätten wir ein besseres Ergebnis und mit Sicherheit eine Steigerung der Wirtschaftsleistung.

Peinlich könnte es eventuell für die Kirche werden, wenn kaum jemand an Fronleichnam oder am Ostermontag einen freien Tag nehmen möchte, aber die Kirche wird das sicherlich überleben. Im Zuge der Globalisierung fällt es zunehmend schwer, sich ständig mit nationalen Sonderregelungen herumschlagen zu müssen.

10.05.2012

Jarltech wächst in Frankreich

Der französische Auto-ID-Distributor Accuscan hat sich der SMB Gruppe angeschlossen und ändert im Zuge dessen seinen Namen in Jarltech France.…

Der französische Auto-ID-Distributor Accuscan hat sich der SMB Gruppe angeschlossen und ändert im Zuge dessen seinen Namen in Jarltech France. Die SMB Gruppe ist die Muttergesellschaft von Jarltech Europe, Jarltech UK, Jarltech Southwest, Jarltech Austria und Jarltech China.

Die Transaktion wird noch im Mai 2012 abgeschlossen. Accuscan verfolgt in Frankreich derzeit ein klar definiertes Channel-orientiertes Distributionsmodell für Auto-ID-Händler. Das Unternehmen hat seinen Sitz in der Nähe von Paris und beschäftigt sechs Mitarbeiter. Der geplante Umsatz für 2012 beträgt 7,5 Millionen Euro.

Die Jarltech Europe ist bereits erfolgreich in Frankreich tätig und wird einen Teil ihres aktuellen Geschäftsvolumens an Accuscan abgeben, was die Zahlen für Accuscan 2012 im Vergleich zu den geplanten Zahlen mehr als verdoppeln wird.

"Mit Jarltech wird das Geschäft, das wir während der letzten Jahre aufgebaut haben, weiter wachsen und wird unseren geschätzten Kunden viele weitere Services bieten. Mit der Größe kommen auch verbesserte Produktverfügbarkeit und schnellerer Service", sagt Jean-Luc Crozet, Geschäftsführer von Accuscan, während Ulrich Spranger, Geschäftsführer von Jarltech Europe, konstatiert: "Ich bin sehr beeindruckt vom Accuscan Team und ich bin auch sehr froh darüber, noch mehr Auto-ID-Experten in der Jarltech Familie begrüßen zu dürfen."

Zwischen beiden Parteien wurde vereinbart, die Details der Transaktion nicht zu veröffentlichen.

Die SMB Gruppe besteht aus verschiedenen Distributionsunternehmen für Auto-ID- und Kassenhardware an 25 verschiedenen Standorten in Europa, im Mittleren Osten und in China. Sie beschäftigt 175 Mitarbeiter und plant 2012 einen Jahresumsatz von 155 Millionen USD, nachdem sie 2011 106 Millionen USD erreicht hat. Die wichtigsten angebotenen Marken sind Zebra, Epson, Honeywell, Datalogic, Elo TouchSystems, Citizen, Getac, HP PoS, NCR und Panasonic.

27.04.2012

Warum Asien?

In den letzten Tagen wurde ich ständig gefragt: Warum expandiert Jarltech nach China, Hong Kong und Taiwan?…

In den letzten Tagen wurde ich ständig gefragt: Warum expandiert Jarltech nach China, Hong Kong und Taiwan? Nach Europa und dem Mittleren Osten, wäre da nicht Amerika an der Reihe? Was ist mit den USA, wo die ganze liebe Konkurrenz ihren Hauptsitz hat?

Ganz einfach: Wir trauen uns nicht. Eine Expansion in China ist für uns einfacher zu beherrschen als in den USA. In China und Taiwan haben wir schon Mitarbeiter, wir haben dort schon über 20 Jahre lang erfolgreich Geschäfte gemacht, wir haben ein Netzwerk.

Und als Distributor brauchen wir die Unterstützung unserer Hersteller. Und die Hersteller in den USA machen mir teilweise Angst. Manche amerikanischen Konkurrenten machen in Europa eine Zentrale auf, ohne Geschäft. Dann werden bei namhaften Konzernen Vertriebsrechte eingefordert: "Wir sind doch die Nr. 1/2/3 in den USA, gebt uns einen Distributionsvertrag in Europa, oder wir überlegen uns das in den USA nochmal anders" - und einige Hersteller sind doch wirklich darauf eingegangen. Wir bekamen damals Anrufe wie: "Sorry, die ganze Europa-Zentrale hat versucht, das zu verhindern, aber unsere amerikanischen Kollegen sind offenbar erpressbar." Und genau in so einen Markt will ich nicht, zumindest jetzt noch nicht. Wir würden niemals einen Hersteller unter Druck setzen, um in Nordamerika Vertriebsrechte zu bekommen. Und wir hätten auch keinen Erfolg, denn der Markt in den USA ist nun mal größer als in Europa.

Also gehen wir lieber in den Mittleren Osten und nach China, um unseren Herstellern mehr Präsenz zu bieten. Dort fehlt noch der Zugang zur Fläche. US-Distributoren mögen diese Regionen nicht, und die Kunden in diesen Regionen mögen amerikanische Distributoren oft nicht. Wir müssen erst Größe über diesen Umweg gewinnen. Erst dann können wir in die USA, wo es weniger um Konzepte, sondern mehr um Umsätze für die Quartalsmeldung an die Börse geht. Unfassbar, dass Kollegen von amerikanischen Distributoren mir gegenüber offen sagen, dass "Value Add" nur "Bullshit" ist - Hauptsache der Einkauf am Quartalsende stimmt. Den Nutzen für den Kunden gibt es nur als PowerPoint-Traumansicht.

24.04.2012

Verhandeln in China

Die Pressemitteilung haben Sie sicher schon gelesen: Wir haben "Barcode World" übernommen, einen AIDC-Distributor in China mit zehn Standorten, 42 Mitarbeitern und…

Die Pressemitteilung haben Sie sicher schon gelesen: Wir haben "Barcode World" übernommen, einen AIDC-Distributor in China mit zehn Standorten, 42 Mitarbeitern und den Schwerpunkten Honeywell und TSC.

Ich kann Ihnen sagen, das war keine leichte Entscheidung. Und auch keine leichten Verhandlungen. Barcode World ist eine tolle Firma, aber wie immer in China, eben nicht nur ein reiner Distributor. Dieselben Leute stellen auch selbst Scanner unter eigenem Markennamen her. Für eine Firma wie zum Beispiel Honeywell ist es sicher nicht einfach, einen Hersteller von Konkurrenzprodukten als Distributor zu betreuen. Dazu gehört ja auch das gemeinsame Arbeiten an Projekten. Somit ein Weinzwang für alle: Die Ex-Eigentümer konzentrieren sich auf Ihre Produktion, die Hersteller bekommen einen reinen Distributor als Kunden und Jarltech ist mit einem Schlag quer durch China vertreten.

Die ganze Vorgeschichte hat sich über Jahre gezogen. Ich kenne die Firma schon seit Ewigkeiten, und immer wieder haben wir über eine Übernahme gesprochen. Dann erst, vor etwa vier Wochen, wurden die Gespräche "heiß" und seitdem wurde rund um die Uhr per E-Mail und bei etlichen Treffen geredet. Chinesen sind tolle Kaufleute. In meinen über 20 Jahren China-Erfahrung mit weit über 200 Besuchen in China kann ich das behaupten. Am besten arbeitet man zusammen ohne Verträge, denn ein Handschlag zählt. Banken, Handelsgerichte und Hersteller wollen aber etwas Schriftliches, also wird es eben gemacht. Und dann wird auch um jeden Cent, jeden Zins und jede Zeile gerungen. Nicht weil die Chinesen das brauchen, sondern weil sie glauben, die Deutschen sind pedantisch und es muss alles kleinlichst geregelt sein. Gerungen wird rund um die Uhr. Ob es nun vier Uhr morgens ist in China oder in Deutschland, alle haben unter Hochdruck gearbeitet, inklusive der Anwälte auf beiden Seiten.

Das schöne aber ist: wir sind uns einig, von Anfang an. Der ganze Riesenstapel Papier mit seinen über 200 Unterschriften verschwindet in der Schublade, und es gilt wieder der Handschlag vom ersten Tag. Noch nie ist es mir in China passiert, dass jemand nach zwei Jahren einen Vertrag heraussucht und auf einer bestimmten Klausel besteht, das ist eher amerikanischer Stil. Ohne dass beide Seiten profitieren, funktioniert es eben nicht.

Ich glaube fest, dass die Chinesen weit kommen mit Ihrer Mentalität. Und ich glaube auch, dass Jarltech weit kommt in China. Gegenseitiger Respekt ist die Grundlage jeden Geschäfts.

30.03.2012

Jarltech kauft zusätzliches Bürogebäude

Die SMB GmbH, die Muttergesellschaft der Jarltech Europe GmbH, hat für Expansionszwecke von Jarltech ein weiteres Bürogebäude erworben.…

Die SMB GmbH, die Muttergesellschaft der Jarltech Europe GmbH, hat für Expansionszwecke von Jarltech ein weiteres Bürogebäude erworben. Das Gebäude bietet etwa 1800 Quadratmeter Geschossfläche. Zusätzlich kauft die SMB noch zwei an das dreistöckige Gebäude angrenzende Grundstücke, auf denen eine große Zahl Parkplätze entstehen. Die zur Verfügung stehende Bürofläche wird damit mehr als verdoppelt.

Durch den Kauf vermeidet Jarltech, weitere Büroflächen auf seinen bestehenden Flächen zu errichten, somit bleibt mehr Platz für eine künftige Erweiterung von Lagerflächen. Der bereits genehmigte Zwischenbau zwischen den beiden existierenden Lagerhallen wird jedoch gebaut. Das neu erworbene Gebäude steht in etwa 200 Meter Entfernung von Jarltech und wurde bis vor kurzem von der Stadt Usingen für städtische Wohnprojekte genutzt. Das Gebäude ist deutlich renovierungsbedürftig, die Arbeiten werden baldmöglichst vorgenommen.

29.03.2012

Geschäfte in Spanien

Wenn ich morgens die Zeitung aufschlage, ist meist ein neuer Katastrophenbericht über Spanien enthalten: heftige Jugendarbeitslosigkeit, Staat pleite, Konfrontation…

Wenn ich morgens die Zeitung aufschlage, ist meist ein neuer Katastrophenbericht über Spanien enthalten: heftige Jugendarbeitslosigkeit, Staat pleite, Konfrontation mit der EU, Banken am Ende.

Ich war dieses Jahr schon ein paar Mal in Spanien, und es sieht dort nicht grau aus. Überall gut gekleidete Menschen (hübscher als in Frankfurt oder London), volle Restaurants, beim Mittagessen überall guter Wein auf dem Tisch. Und zumindest die Menschen, mit denen ich dort meine Termine habe, sind nicht deprimiert, sondern planen die Zukunft, schauen nach vorne, und sind vor allem ambitioniert.

Dazu ein Arbeitsmarkt, auf dem es derzeit schwierig ist, gute Leute zu finden - wie überall auf der Welt. Unsere Umsätze laufen gut, das ist aber kein Maßstab, weil wir noch nicht so lange in Spanien sind. Dazu steigt die Wettbewerbsfähigkeit, schon alleine weil gefühlt doppelt so viele Leute gutes Englisch sprechen wie vor zehn Jahren.

Ich wette, wenn Spanien die Krise überwunden hat, folgt ein ebenso heftiger Aufstieg. Denn die kleinen und mittleren Firmen hatten es schon immer schwer mit den Banken. Da uns der ein oder andere Marktteilnehmer in letzter Zeit seine Firma verkaufen wollte, habe ich die eine oder andere Bilanz gesehen. Keine Bankverbindlichkeiten, denn die Banken haben sich oft schon vor Jahren aus dem Mittelstandsgeschäft verabschiedet. Dafür jede Menge einbehaltene Gewinne. Und eben genau darum kann man einen Umsatzeinbruch auch mal überleben. Wir halten an unserem Investment in Spanien fest und freuen uns darauf mitzuerleben, wie es dort schnell wieder aufwärts geht.

19.02.2012

Billigkassen und die Folgen ...

Wenn ich ein neues Kassensystem von einem Hersteller vorgeführt bekomme, weiß ich dank 20 Jahren Erfahrung intuitiv sofort, wie viele Garantierückläufer ich davon…

Wenn ich ein neues Kassensystem von einem Hersteller vorgeführt bekomme, weiß ich dank 20 Jahren Erfahrung intuitiv sofort, wie viele Garantierückläufer ich davon bekommen würde. Wenn ich dann auch noch die Fabrik in China, Taiwan oder sonstwo in Asien gesehen habe, wird mein Tipp umso akkurater. Der Markenname des Herstellers beeindruckt mich dabei wenig. Es gibt auch weltweit bekannte Marken, die Kassensysteme mit 30% Rückläufern in den ersten drei Jahren produzieren. Rekordhalter ist ein Fernost-Hersteller mit 230% Quote, also in den ersten drei Jahren kam jedes System im Schnitt mehr als zweimal zurück.

So etwas ist dann eine Katastrophe. Geht es um kleine Endkunden, die nur eine Kasse haben, kann der Händler schnell erklären, dass er einfach nur Pech hat und die Geräte eben dieser Bauart ansonsten "top" laufen. Aber sobald der Abnehmer ein Filialbetrieb ist, dann gute Nacht.

Somit suchen wir unsere Kassensysteme sorgfältig aus. Ob diese nun von HP, NCR oder von Glancetron sind: Wenn unser Produkt-Management nicht überzeugt ist, verkaufen wir das Produkt nicht. Aber immer wieder kommen Country Manager zu mir: "Im Land XX brauchen wir ein System für unter XX Euro, mit X Jahren Garantie, sonst können wir nichts verkaufen." Natürlich kann ich ein Kassensystem irgendwo auf der Welt für 300 Euro kaufen, mit tollen Leistungsdaten und nettem Design. Aber darf ich dann auch in den Katalog schreiben: "Dieses Gerät, das auf den ersten Blick super aussieht, erwerben Sie bei uns mit nur einem Jahr Garantie. Wegen der zu erwartenden Service-Fälle reparieren wir die Geräte nicht selbst, sondern senden diese an den Hersteller in Fernost, bitte rechnen Sie mit vier Monaten Wartezeit. Alternativ bieten wir unseren Vorabtausch-Service mit Garantie-Verlängerung an, für nur 300% Aufpreis"?

Interessant ist auch, dass die meisten Ausfälle in Mitteleuropa passieren. Thermische Überlastung. Im Süden Europas ist jedes Restaurant und jedes Geschäft klimatisiert - in Deutschland oder Holland gibt es aber eben zwei oder drei Tage im Jahr, an denen es mal mehr als 30 Grad warm wird - und die Billigkassen sterben dann oft wie die Fliegen.

Ich verstehe den Wunsch nach einem günstigen Einstiegssystem. Aber genau wie beim Thema Stromverbrauch (siehe mein Blog vom 14.2.2012), ein wenig Respekt für die Folgekosten ist doch bitte angebracht.

14.02.2012

Kein Publikum für stromsparende Geräte

Es ist ja kein ganz neuer Trend mehr: Hersteller werben mit niedrigem Stromverbrauch für ihre Produkte.…

Es ist ja kein ganz neuer Trend mehr: Hersteller werben mit niedrigem Stromverbrauch für ihre Produkte. In unserem Fall brauchen Drucker angeblich kaum noch Strom, Kassen auch fast nicht mehr, und vor allem verbraucht jedes Gerät deutlich weniger Strom als das des Konkurrenten. Geht es dabei um Umweltschutz? Wohl kaum. In der ADC/POS-Branche brauchen zwar alle Geräte weniger Strom als vor fünf Jahren, seitdem hat sich aber der Einsatz mobiler Geräte sicher vervielfacht. Der Umwelteffekt all der niemals recyclebaren Akkus und Batterien ist kaum abzusehen. Im Kassenbereich benutzen die meisten Drucker sogar noch Thermopapier, eine plattgedrückte Chemie-Bombe.

Logischerweise geht es also bei 'Go Green' in unserem Bereich nicht um den Schutz der Natur oder der Ressourcen, sondern vor allem um das Einsparen von Geld. Auch gut, wenn das wiederum ein Ansatz wäre, um stromsparende Geräte zu verkaufen. Die Hersteller schreiben es sich auf die Fahnen: Kaum ein Drucker/Scanner/Touchscreen, der laut Werbung nicht so viele Euro an Stromkosten spart, dass man sie kaum noch stapeln kann. "Sparen Sie mehr als Sie bezahlen?" wäre der passende Claim dazu.

Die Praxis ist aber: Unsere Händler suchen in der Regel das Gerät mit der Kombination aus dem besten Preis, der besten Leistung und einer belastbaren Qualität. Niemand, und wirklich niemand fragt uns bei Verkaufsgesprächen nach Folgekosten. Und wenn unsere Händler das nicht tun, dann ist dieses Thema offenbar bei den Endkunden einfach nicht wichtig. Schade.

17.01.2012

Top- und Floptrends von der NRF New York

Ich bin gerade auf dem Rückweg von der NRF Show in New York. Zwei Trends sind im Kassenbereich zu verfolgen.…

Ich bin gerade auf dem Rückweg von der NRF Show in New York. Zwei Trends sind im Kassenbereich zu verfolgen. Der eine ist nicht mehr so ganz neu, nämlich, dass Tablet-PCs à la iPad oder Galaxy vermehrt als "Kasse der Zukunft" herhalten müssen. Nun ja, die Lösungen sehen teilweise recht witzig aus, es gibt mehrere Tablet-Cradles auf der Show zu sehen. Aber ob man eine stationäre Kasse unbedingt "gelegentlich" rumtragen muss? Was ist, wenn so ein Ding runterfällt? Dann wurde das Argument genannt: Mit einem iPad oder einem Galaxy kann man im Problemfall ja die Service-Organisationen der Riesenfirmen Apple oder Samsung nutzen. Das überlegt jeder sich doch zweimal, ob er, wenn die Kasse steht, wirklich einen Termin in einem Apple-Store vereinbaren möchte.

Zweitens ist alles "Cloud". In Zukunft hat der Kassierer nur noch Scanner und Drucker. Preise und Artikelbezeichnungen kommen aktuell aus der Cloud, und auch gerechnet wird dort. Also kein PC mehr an der Kasse. Auf den ersten Blick super: 90% Stromersparnis, null PC-Wartung. Auf den zweiten Blick: Was ist, wenn das Internet hängt? In einem Laden mit 20 Kassen kann man vielleicht in sichere Verbindungen investieren und Fallback-Leitungen bei verschiedenen Anbietern haben. Gibt es aber nur eine oder zwei Kassen, dann kostet so was schon mehr als die Kassen. Lösung: Ein Backup-Rechner muss in jeder Filiale die letzten Daten bereithalten. Somit ist der PC noch da, nur steht er vielleicht weiter hinten im Geschäft. Ich sehe da noch nicht den Durchbruch.

Wir wünschen uns alle so sehr neue "Killer-Hardware", die jeder Shop-Besitzer in seinem Laden haben will. Hardware, deren Vorteil man sofort erkennt und die sich so schnell rechnet, dass jeder sofort seine alte Hardware aus dem Fenster wirft. Ich fürchte, auch 2012: Fehlanzeige.